Forschungsbörsen-Match: Fraunhofer CeRRI meets Anna-Seghers Schule

Die Forschungsbörse ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die es Schulen ermöglicht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler direkt in den Unterricht einzuladen, ohne das für diese Kosten anfallen.  Das CeRRI engagiert sich im Rahmen der Forschungsbörse für einen Wissens- und Methodentransfer in Schulen um so Schülerinnen und Schüler für Wissenschaft zu begeistern und als Berufsperspektive näher zu bringen. Im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2018 - Arbeitswelten der Zukunft waren wir bei der Anna-Seghers Schule in Berlin zu Gast.

Wie schon die Digitale Bohème bei der re:publica Zukunftsszenarien zur neuen Arbeitszeitgestaltung in 2030+ gestaltete, haben dieses Mal Schülerinnen und Schüler mithilfe der Future Wheel Methode Auswirkungen von der Digitalisierung, der zunehmenden Vernetzung und dem demographischen Wandel auf die Arbeit diskutiert. Im zweiten Schritt wurden in Kleingruppen die Implikationen für die Gesellschaft reflektiert. Einige der Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler haben wir zusammengefasst: Denn beim Wissenschaftsjahr 2018 dreht sich alles um die Einflüsse der Digitalisierung auf die Gestaltung neuer Arbeitswelten.

Wahrscheinliche und spekulative Auswirkungen von Überalterung

Eine Überalterung der Gesellschaft sei nach der Meinung der Schülerinnen und Schüler nur mit negativen Konsequenzen für die Arbeitswelt verbunden: so steige die Unzufriedenheit der Älteren, die bis ins hohe Alter arbeiten müssen und ihren Lebensabend nicht mehr genießen können. Die jüngere Generation und teilweise auch die notwendige künstliche Intelligenz würde von der wachsenden Arbeitsbelastung überfordert werden, was zu geringerer Produktivität führe. Zusätzlich würden Unternehmen aufgrund des Fachkräftemangels vor dem Bankrott stehen und der Arbeitsmarkt in seiner heutigen Form wäre nicht mehr existent.

Wahrscheinliche und spekulative Auswirkungen von Vernetzung

Einige Schülerinnen und Schüler befürchten eine Zunahme an psychischen Erkrankungen infolge steigender sozialer Isolation, da mithilfe neuer Technologien vermehrt mobil gearbeitet würde und physische Büros und Treffpunkte hinfällig würden. Kindertagesstätten lösen sich auf, da Eltern sich ihre Zeit frei einteilen sowie von zu Hause aus arbeiten und somit die Erziehung und Fürsorge für ihre Kinder gut vereinbaren könnten. Während Risiken durch die verschwimmende Grenze von Beruf und Privatleben erahnt werden, wird auch der positive Aspekt der Chancengleichheit und der Eindämmung der Umweltverschmutzung durch die verminderte Automobilnutzung erkannt. Es müsse allerdings neue Funktionen für Bürogebäude und Straßen gefunden werden.

Wahrscheinliche und spekulative Auswirkungen von disruptiven Technologien

Andere zeichnen das Bild einer Dystopie, in der Roboter die Mächtigen sind und Menschen versklaven. Oder aber Menschen arbeiteten gar nicht mehr, da die Arbeit ausschließlich von Robotern erledigt würde. Mächtiger werdende Roboter könnten laut der Schülerinnen und Schüler jedoch auch zu einer zweiten Evolution führen, bei der Menschen im Kampf ums Überleben wieder klüger würden.