H2-Chancendialog

Gefördert durch das BMBF, Laufzeit 09/2018 - 08/2020

Grüner Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie für das Gelingen der Energiewende. Für die nachhaltige Einführung, breite Nutzung und erfolgreiche Entwicklung von Wasserstoff-Lösungen ist der frühe Einbezug der Gesellschaft zentral. Denn: Nur wenn Technologien gesellschaftliche Akzeptanz finden, sind langfristig erfolgreiche und nachhaltige Innovationen möglich. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt H2-Chancendialog des Fraunhofer CeRRI darauf ab, das Innovationspotenzial gesellschaftlicher Perspektiven für die Entwicklung von Wasserstoff-Technologien zu identifizieren. Dieses Ziel wird in vier Schritten avisiert: Zunächst wird in einer umfassenden Literaturstudie der aktuelle Forschungsstand erhoben. Mittels Interviews mit ExpertInnen werden dann konkrete Akzeptanzbedingungen in der HYPOS-Region identifiziert. In einer repräsentativen Befragung wird Akzeptanz außerdem überregional untersucht. Abschließend werden in drei partizipativen Workshops Ideen für bedarfsorientierte Lösungen erarbeitet. Dabei sollen mittels Design-basierter Methoden, Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Wirtschaft befähigt werden, kollaborativ neue Ideen zu entwickeln. Ein solches Vorgehen ermöglicht es, Akzeptanzbedingungen und gesellschaftliche Perspektiven in den Innovationsprozess zu integrieren und damit neues Innovationspotenzial für die Entwicklung akzeptierter und nachhaltiger Lösungen zu gewinnen.

Damit verfolgt das Projekt H2-Chancendialog drei übergreifende Ziele:

·         Die Akzeptanzbedingungen von neuen Technologien anhand des Beispiels Grüner Wasserstoff zu untersuchen;

·         Das Innovationspotenzial gesellschaftlicher Perspektiven durch einen frühen Einbezug in die Entwicklung neuer Lösungen zu überprüfen;

·         Ein Vorgehensmodell für kollaborative Innovation zu testen, das Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Wirtschaft zusammenbringt, um gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln.

Im Ergebnis werden Handlungsempfehlungen für den Aufbau von Akzeptanz für neue Technologien gewonnen. Zudem wird ein Leitfaden für die Durchführung kollaborativer Chancendialoge entwickelt.

Warum Grüner Wasserstoff?

Eine zentrale Herausforderung der Energiewende ist der Umgang mit zeitlichen und räumlichen Schwankungen in der Stromgewinnung aus Solar- oder Windenergie. In der Solarbranche führt bspw. die hohe Anzahl an Sonnenstunden in Sommermonaten oftmals zu Überkapazitäten, während in Wintermonaten weniger Strom erzeugt werden kann. Dies erhöht die Nachfrage nach effektiven Speichersystemen.

Hierfür bietet Grüner Wasserstoff, der aus regenerativen Energieträgern gewonnenen wird, vielversprechende Lösungen. Grüner Wasserstoff ist nicht nur umweltfreundlich, er ist vor allem einfach speicherbar und lässt sich zu späteren Zeitpunkten zurück in Strom oder Wärme umwandeln. Zudem lässt er sich mittels Pipelines transportieren und kann so eine Vielzahl vor allem industrieller Abnehmer versorgen. Kleinere Abnehmer und Abnehmer ohne Pipeline-Anschluss können problemlos über Trailer bedient werden. Mögliche Anwendungen liegen damit in der Hausenergie- und Stromversorgung, in der Verwendung als Kraftstoff in der Mobilität sowie als Rohstoff in Chemie- und Raffinerieanlagen.

Perspektivisch kann mit Hilfe von Grünem Wasserstoff die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern auf ein Minimum reduziert werden. Ein Vorteil des Systems ist zudem die regionale Wertschöpfung: Wasserstoff lässt sich überall herstellen.

© HYPOS
HYPOS – Die Wertschöpfungskette

Das HYPOS-Konsortium

Das deutschlandweite Netzwerk HYPOS strebt den Aufbau einer Modellregion für Wasserstoff in den neuen Bundesländern an. Aufbauend auf einer überregionalen und interdisziplinären Kompetenzbündelung aus Industrie, Forschung und KMU in Mitteldeutschland ist das Ziel die Erreichung einer rentablen Umwandlung von Strom in Wasserstoff sowie dessen Nutzung. Hierfür werden Stromnetz, Gasnetz, Gasspeicher und Wasserstoff-Pipelines zu einer intelligenten Infrastruktur der Stromerzeugung, Wasserstoffgewinnung, Transport und Speicherung vernetzt. Einzeltechnologien werden verbessert und weiterentwickelt, Neuentwicklungen und Innovationen gefördert, Nutzungspfade eröffnet bzw. erweitert und neue Wege für großangelegte Anwendungen geschaffen. Dabei soll die Summe der Einzelinnovationen Vorteile für die gesamte Wertschöpfungskette ergeben.