Wissensdreieck

Wissensdreieck: Evaluierung eines transdisziplinären Vorgehensmodells für technologiebasierte Ausgründungen

gefördert durch das BMBF, 2015-2018

High-Tech-Gründungen erfordern eine große Bandbreite an Kompetenzen und Fähigkeiten – meist mehr, als ein Individuum oder eine einzelne Disziplin leisten kann. Vor allem Ausgründungen aus Forschungsorganisationen mangelt es oft an tragfähigen Geschäftsmodellen und Marktwissen. Um neue Technologien in bedarfsorientierte, wirtschaftlich sinnvolle und realisierbare Produkte zu überführen, sind Kompetenzen an der Schnittstelle zwischen Technologie, Markt und Design gefragt.

Das Forschungsprojekt »Wissensdreieck« untersucht, wie das Potenzial transdisziplinärer Zusammenarbeit für High-Tech-Gründungen nutzbar gemacht werden kann. Dafür integrieren wir Kompetenzen aus Design, Naturwissenschaft/Technik und Betriebswirtschaft in transdisziplinären Gründungsteams und entwickeln passgenaue Prozesse und Methoden, um die Teams von der Ideenentwicklung bis zur Umsetzung über alle Projektphasen hinweg effizient zu unterstützen.

Übergeordnetes Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, wie Ausgründungen aus Forschungseinrichtungen initiiert und sinnvoll begleitet werden können, um die wirtschaftliche Verwertung und den Transfer von Forschung in die Gesellschaft zu fördern.

Im Rahmen des Forschungsprojekts haben wir ein Vorgehensmodell entwickelt und getestet, das es uns ermöglicht, innerhalb von 6 Monaten transdisziplinäre Gründungsteams zu bilden und die Entwicklung technologiebasierter Gründungsideen bis zur Businessplanreife voranzutreiben. Das Vorgehen wurde als Pilotprojekt mit 30 Teilnehmenden durchgeführt. In einer Workshop-Reihe wurden die Teilnehmenden zunächst bei der Entwicklung einer Gründungsidee sowie bei der Findung eines optimal aufgestellten, transdiziplinären Teams unterstützt. Auf diese Weise fanden sich insgesamt 9 Gründungsteams, die anschließend in einer viermonatigen Konzeptionsphase ihre Ideen zu tragfähigen Geschäftsmodellen und Technologiekonzepten weiterentwickelten. Hierbei wurden sie von erfahrenen Business Coaches und Technologieexpert/-innen der Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt. Eine interdisziplinär besetzte Jury wählte die zwei vielversprechendsten Gründungsteams aus. Diese werden nun bei der Entwicklung eines technologischen Prototyps unterstützt. Beide Teams konnten sich zudem erfolgreich für das Förderprogramm der Fraunhofer-Gesellschaft, die Fraunhofer FDays®, qualifizieren. Die FDays® dienen der unternehmerischen, systematischen Entwicklung und Evaluation von Geschäftsmodellen auf Basis von Fraunhofer-Technologie / -Kompetenz. Der 12-wöchige Beschleunigungs-Modus fungiert als Stresstest für Markt, Team und Technologie.

Lumibact:

Das Gründungsteam lumibact entwickelt eine neue Methode zur Behandlung oberflächlicher Infektionen mit blauem Licht. Ziel ist es, eine schonende Alternative zum Einsatz antibiotischer Therapien zu entwickeln und so die Entstehung multiresistenter Keime zu reduzieren. Das erste Anwendungsfeld ist die Behandlung vaginaler Infektionen.

 

Mycovation:

Das Gründungsteam entwickelt ein biologisch abbaubares Material auf Basis pflanzlicher Rohstoffe und Pilzmyzel. Das Material ist schwer entflammbar, besonders leicht, besitzt dämmende Eigenschaften und kann somit diverse Styropor- und Kunststoff-Produkte ersetzen. Kombiniert mit einem modernen Design wird es zunächst als modulares Akustikelement für die Innenarchitektur auf den Markt gebracht.