Klinische Studien erfordern einen hohen Einsatz – sowohl von den teilnehmenden Patient:innen als auch von den durchführenden Forschenden und den Forschungsförderern. Die Ergebnisse solcher Studien bilden die Grundlage für Entscheidungen über den Einsatz neuer Behandlungsoptionen, deren Ablehnung oder die Identifizierung weiteren Forschungsbedarfs.
Aus ethischer, wie auch forschungspraktischer Sicht ist es daher von zentraler Bedeutung, dass Informationen zur Durchführung und zu den Ergebnissen klinischer Studien vollständig und öffentlich zugänglich sind. Maßnahmen wie die Veröffentlichung in Studienregistern, Open-Access-Publikationen oder die Bereitstellung laienverständlicher Informationen können die Transparenz fördern, werden jedoch bislang nicht zu ihrem vollen Potential ausgeschöpft.
Eingegliedert in das Projekt EFFECTT – Empowering Funders For Enhanced Clinical Trial Transparency des QUEST Center for Responsible Research am Berlin Institute of Health @ Charité – Universitätsmedizin Berlin haben wir co-kreative Beteiligungsformate für unterschiedliche Stakeholdergruppen entwickelt. Ziel dieser Methoden war es, gemeinsam mit den beteiligten Gruppen Maßnahmen für Forschungsförderer zu erarbeiten, um die Transparenz klinischer Studien zu erhöhen. Die einbezogenen Stakeholdergruppen umfassten Patient:innenverteter:innen, Forschende und Studienleitende, , Transparency Advocates, Vertreter:innen von Studienregistern und Forschungsinfrastrukturen, sowie Forschungsförderer.
Die größte Herausforderung bei der Konzeption des Beteiligungsprozesses lag in der Heterogenität der beteiligten Gruppen. Dieser wurde durch maßgeschneiderte, gruppenspezifische Beteiligungsformate begegnet.
In vier Stakeholder-Workshops wurden zunächst Impulse gesammelt, gebündelt und anschließend in weiteren Workshops den Forschungsförderern vorgestellt und mit diesen diskutiert und weiterentwickelt.
Abschließend fand ein Workshop für das EFFECT-Projektteam statt, in dem der erste Prototyp und eine potenzielle Umsetzungsstrategie für eine sogenannte „Transparency-Ressource“ entwickelt wurden.